Die Emotionsverspannung Teil IV.

Nun bringen wir mal die Puzzleteile zusammen. Wir haben gelernt, dass Emotionen, Muskelspannungen und Organe immer in einem engen Bezug zu einander stehen und dass wir mit dem fallen lassen von Spannungen auch unsere Emotionen zumindest zum Teil kontrollieren oder sogar überwinden können. Umgekehrt wissen wir, dass Emotionen, die chronifizieren, die wir nicht überwinden können, sich in unserem Körper quasi wie auf einer Festplatte in Form von Spannungen und dann irgendwann in Verspannungen abspeichern können.

Emotionen sind etwas völlig Normales und absolut Notwendiges. Jedoch ein Übermaß an bestimmten Emotionen kann zu einer Neigung von bestimmten Beschwerden führen. Diese können sich anfangs in unserer Skeletmuskulatur und den Gelenken äußern (Beispiel bei dauerhaftem Stress der Nacken). Bei chronifizierten übermäßigen Emotionen kann sich das ganze jedoch auch im Organsystem äußern. Beispiel die Stressige Ausbildung / Weiterbildung und damit einhergehender Durchfall.

Für unseren Körper und unseren Geist ist es wichtig immer wieder aus seiner Komfortzone raus zu kommen. Immer wieder aus der Homöostase heraus geholt zu werden. Denn nur dann werden der Körper und der Geist Anpassungen vornehmen. (Beispiel: ich muss meine Muskeln im Training bis erst einmal an die Grenzen der Belastung, also aus ihrer Komfortzone bringen, um danach als Anpassung den Muskelwachstum zu haben.

Deshalb habt keine Angst vor euren übermäßigen Emotionen und davor auch einmal irgendwo Spannungen aufzubauen. Das ist gut.  Jedoch wenn Emotionen chronifizieren und wirklich Probleme machen, dann sollte man etwas dagegen tun.

Nehmen wir mal als Beispiel den Stress:

Wenn ich einmal eine Stressige Lebenssituation habe, die zeitlich begrenzt ist, so ist es OK, das wird mich stärker machen. Wenn ich jedoch unter Dauerstress leide und keine absehbare zeitliche Begrenzung habe, so wird mich dieser Stress irgendwann definitiv krank machen. Da ist es dann auch egal, ob es positiver oder negativer Stress ist. Eine permanente Überreizung des Nervensystems (und auch des Hormonsystems, darauf sind wir noch gar nicht eingegangen, das kann ich euch gerne mal face to face erklären.) Überlastet gewisse Körpersysteme. Gewisse Spannungen werden sich chronifizieren. Verspannungen, Nackenschmerzen, Gelenkbeschwerden sind dann leider nur der Anfang. Der Körper, das Organsystem und der Geist werden dadurch ausgelaugt und sich irgendwann nur noch schwer davon erholen.

Ein erstes Anzeichen unter permanentem Dauerstress zu leiden ist es, wenn man in seinem Arbeitsalltag immer gut funktioniert (funktionieren muss) und sobald man mal Urlaub macht plötzlich krank wird. Das hängt dann mit den dauerhaften Stresshormonen zusammen unter anderem mit dem Körpereigenen Cortisol, welches euch Leistungsfähig gehalten hat, jedoch dann im Urlaub auf einmal mehr oder weniger wegfällt.

Wenn du merkst, dass du unter Dauerstress leidest, dann fang bitte frühzeitig an etwas dagegen zu tun. Es kann hilfreich sein sich kleine aber vor allem regelmäßige Oasen der Entspannung in den Terminplan einzutragen. Das kann ein regelmäßiger Saunabesuch sein, ein lockerer Waldspaziergang, eine Massage, ein Entspannungsverfahren wie z.B. die oben erwähnte progressive Muskelentspannung nach Jacobsen, Tai-Chi, Qi Gong, Yoga, Autogenes Training oder was auch immer dir guttut. Es gibt sehr viele Möglichkeiten den Parasympathikus (sagen wir der Einfachheit mal den vegetativen Entspannungsnerv) in den Alltag zu integrieren. Wichtig ist es aber das zu tun.

Ich hoffe mein Beitrag zu unseren von Gefühlen abhängigen Verspannungen hat dir gefallen und du konntest daraus etwas für dich mitnehmen.

Ich freue mich über Rückmeldung. Und wenn dich etwas besonders interessiert, darfst du natürlich auch ein Thema vorschlagen, über das ich mein Wissen mit euch teilen könnte.

Nächstes Mal kommt ein neues spannendes Thema. Freut dich mit mir drauf. Bis dahin noch eine grenzgeniale Zeit und bleib locker.

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